Abschied von den letzten Real-Märkten

Die letzten Real-Märkte müssen schließen – 45 Standorte sind betroffen. © Real

Handel und Immobilien

In dieser Woche machte die Schließung der letzten Standorte des Real-Nachfolgers „Mein Real“ Schlagzeilen. Das Unternehmen gibt 18 Objekte an Wettbewerber ab. 45 Häuser hingegen werden komplett dicht machen.

Bis zum 31. März nächsten Jahres sollen 13 Supermärkte an die Rewe Group, drei Märkte an Kaufland und ein Markt an Edeka gehen, um den Geschäftsbetrieb in den entsprechenden Standorten zu sichern und Arbeitsplätze langfristig zu erhalten. Diese Übertragungen sollen ermöglichen, trotz der Insolvenz den Geschäftsbetrieb fortzusetzen und einen Großteil der Mitarbeiter in den betroffenen Märkten zu halten. Das Bundeskartellamt muss den Plänen teils noch zustimmen.

Vergebliche Bemühungen

Für die verbleibenden 45 Märkte habe das Unternehmen „trotz intensiver Bemühungen bisher keinen Abnehmer gefunden“, wie aus einer Pressemitteilung hervorging. Betroffen sind demnach unter anderem die Standorte Brandenburg, Düsseldorf, Frankfurt, Köln, Gelsenkirchen, Ludwigshafen, Weimar, Wolfsburg, Herne und Wuppertal. Die SB-Warenhauskette Mein Real hatte im September einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Davon seien mehr als 5000 Beschäftige in 62 Märkten sowie der Zentrale in Mönchengladbach betroffen, hieß es seinerzeit. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sollte es ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen.

Attraktivste Filialen übergeben

Eigentümer der Kette ist der Finanzinvestor SCP. Er hatte das Unternehmen im Juni 2022 zunächst abgegeben, im Mai 2023 angesichts einer „kritischen wirtschaftlichen Verfassung“ aber wieder zurückerworben. SCP hatte die Real-Kette mit ihren damals 276 Märkten 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen. Das Unternehmen mit den verbliebenen 62 Standorten ging dann im Sommer 2022 an das Family Office der Unternehmerfamilie Tischendorf, bevor es dann im Mai von SCP zurückerworben wurde.

Schließung wegen schwieriger Lage

Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der real GmbH, sagte, mit der Übertragung von 18 Mein-Real-Märkten sei für etwa 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine langfristige Perspektive gesichert. „Trotz intensiver Bemühungen ist die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der Real GmbH jedoch unvermeidlich.“ Mit dem Betriebsrat würden Gespräche mit dem Ziel geführt, einen Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen.