Auftritt Judith Rakers

Sie ist weit mehr als das schöne Gesicht der GCSP-Kongresse: Judith Rakers überzeugt auf der GCSP-Stage mit Souveränität und Spontanität. Ebenso kompetent wie charmant befragt sie die Keynote-Speaker und führt kenntnisreich durch Talk-Runden. Im Jubiläumsjahr haben wir den Spieß umgedreht und der Journalistin und TV-Moderatorin einmal selbst Fragen gestellt.

Judith, du bist seit 2008 die Moderatorin des German Council of Shopping Places. Welche waren deine spannendsten Erlebnisse und größten Herausforderungen?
Meine größte Herausforderung bei diesem Kongress ist immer der Opening-Song, der oft von Marcus Trojansky, einem bekennenden Wacken-Festival-Fan, ausgesucht wird. Ich denke jedes Mal, dass ich gerne eine andere Platte auflegen würde (lacht). Aber im Ernst: Der Kongress hat mir in den vergangenen Jahren so viele besondere Momente beschert auf der Bühne. Die Gespräche mit den Vertretern der Branche im Rahmen der Podiumsdiskussionen und Interview waren oft intensiv und nicht selten auch berührend. Und manchmal hatten sie sogar nachhaltigen Einfluss auf mein Leben: So wandelte sich meine Skepsis gegenüber dem Vertriebskonzept des Thermomix noch auf der Bühne in Respekt und im Nachhinein dann sogar zu großer Zuneigung. Ohne den German Council of Shopping Places hätte ich mich ans Marmelade machen vielleicht nicht so schnell herangetraut.

Du konterst deinen Interviewpartnern auf der Stage äußerst schlagfertig, sachverständig und mit viel Humor. Wie bereitest du dich auf die Auftritte vor, und wie tief steckst du in der Retail-Thematik?
Mein Motto bei Kongress- und Eventmoderationen ist immer: maximal gut vorbereiten und dann auch wieder loslassen. Ich investiere jedes Mal viel Zeit in die Einarbeitung ins Thema, denn nur so entsteht eine Augenhöhe zwischen mir und meinem Gegenüber. Die Detailtiefe, die ein Experte der Branche hat, kann ich natürlich nicht erreichen, aber jeder Gesprächspartner merkt sofort, ob man sich vorbereitet hat oder nur ganz oben an der Oberfläche kratzt. Mir gibt die Vorbereitung dann auch die Sicherheit, mal überraschend zu kontern: Das Standbein steht auf festem inhaltlichen Fundament, und das Spielbein darf auch mal ein bisschen tänzeln. Schließlich soll es trotz aller Inhalte auch leicht und angenehm rüberkommen. Je besser man die Branche kennt, desto leichter fällt das. Deshalb ist es auch für mich als Moderatorin so schön, dass wir schon lange zusammenarbeiten bei diesem Kongress.

Jetzt hast du auch eine eigene Handelsmarke gegründet, HOMEFARMING JUDITH RAKERS. Was ist dein Plan damit? Wirst du damit auch irgendwann in Shopping Places vertreten sein?
Na, ich muss doch irgendwann mal nutzen, was ich hier alles an Wissen mitgenommen habe in den vergangenen Jahren (lacht). Tatsächlich bin ich dabei, eine Handelsmarke aufzubauen. Ich habe mittlerweile zwei Bestseller zu dem Thema geschrieben und produziere einen Podcast und ein Online-Magazin unter www.homefarming.de mit angeschlossenem Shop. Dort verkaufe ich eigene Produkte unter meiner Marke, wie zum Beispiel Bio-Saatgut und handgeschmiedete, plastikfreie Gartenwerkzeuge. Der nächste Schritt ist der Eintritt in den stationären Handel – erste Handelskooperationen sind bereits in Planung, denn die Nachfrage ist groß. Homefarming ist nicht nur ein Trendthema. Es ist ein Lösungsansatz, und es macht gute Laune und glücklich.

Susanne Müller