Ist das Leben nicht schön?
Aktuelles
Quintessenz
Susanne Müller
Weihnachten ist irgendwie doch gefühlsecht. Und cineastische Schmachtfetzen gehören einfach zur emotionalen Bubble der Feiertage dazu – heimelig vor dem Tannenbaum, leckere Häppchen zur Hand, Heimkino genießen. Einen Klassiker möchten wir hier in Erinnerung bringen: Frank Capras „Ist das Leben nicht schön“ aus dem Jahr 1946 mit dem famosen James Stewart in der Hauptrolle, knistert so herrlich schwarz-weiß – und sendet eine aktuelle Botschaft.
Da steht Familienvater und Banker George, ein verhinderter Student und Weltreisender, ausgerechnet an Heiligabend buchstäblich am Abgrund. Missverständnisse, Jobprobleme, sogar Gefängnis droht – er verliert den Lebensmut und will sich von einer Brücke ins Wasser stürzen. Zum Glück hat er gutes Karma angehäuft, und daher schreitet Hilfsengel Clarence ein, der sich mit Georges Rettung seine Flügel verdienen will. Am Ende haben sich Georges sämtliche Verwandte und Freunde versammelt, um ihm finanziell auszuhelfen. Sogar weitaus mehr Geld, als er für seinen Engpass benötigt, kommt zusammen. Mehr noch: George ist überwältigt von all der unerwarteten Hilfsbereitschaft und Liebe. Und Clarence bekommt endlich seine himmlischen Schwingen. Perfektes Beispiel für Win-Win.
Anti-Karrieretyp
Was sagt uns das? George ist bescheiden, legt eine überreichliche Portion Demut an den Tag, hat seine Träume den Pflichten geopfert. Das Herz siegt bei ihm über knallharte Geschäftspraktiken – kurzum: alles andere als ein typischer Karrieremensch, eher der Prototyp eines Losers. Ist er das? Etwas mehr humanes Denken würden sich Viele heutzutage wünschen – Stichpunkt Wertschätzung. In der Politik, in der Gesellschaft und in der Wirtschaft, da oft nur das monetäre Element zählt und die Ellenbogen ausgefahren werden.
Auf dunkel folgt hell
Scheint die Lage auch noch so verzweifelt, und kein Ausweg ist in Sicht, sind es letztendlich die scheinbar kleinen, vermeintlich selbstverständlichen und oft unterschätzten Dinge im Leben, die uns aufrecht erhalten und uns das Rückgrat stärken. Familie und Freunde – oder Menschen, denen wir einst zuträglich waren. Mitunter ist unsere Sicht verstellt, und wir agieren wie blockiert. Doch wir sollten keinesfalls vorzeitig aufgeben. Denn oft weiß uns das Universum zu überraschen, wenn wir unsere Energie einbringen.
Together bringt uns weiter
Übertragen auf die Immobilienbranche, sind es gute Partnerschaften, aufbauende Gespräche, lang gehegte Connections und der Mut, Mauern einzureißen, die uns motivieren, am Ball zu bleiben und innovative Lösungen zu finden. Wenn Einer den Anderen unterstützt, kann das nur zu Erfolg führen, zum Gemeinwohl der Gesellschaft, unserer Innenstädte und Shopping Places. Denn auch hier gilt die Devise, Räume für zwischenmenschliche Begegnungen zu schaffen. Am Ende steht die Erkenntnis: Auf Dunkelheit folgt unweigerlich ein neuer Morgen. Ist das Leben nicht schön?
Den Film finden Sie bei vielen Streaming-Diensten, er erscheint zudem am 23. Dezember 2024 um 20.15 Uhr im Free-TV auf ARTE.
Susanne Müller