Kaufland wagt’s

RemsPark
Kaufland hat den RemsPark in Waiblingen umfassend revitalisiert. © Kaufland

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Susanne Müller

Mit derzeit mehr als 770 Filialen zählt Kaufland zu einem der führenden Handelsunternehmen in Deutschland. Und der Vollsortimenter mit dem Fokus auf Lebensmittel wächst stetig weiter. Susanne Gehle, Geschäftsführerin Immobilien bei Kaufland Deutschland, gibt Einblicke in die zukünftigen Pläne.

„Definitiv sind wir weiterhin auf Expansionskurs“, sagt sie. „Wir wollen uns hierzulande weiter positionieren und unser Filialnetz stetig ausbauen.“ Erst kürzlich hat Kaufland in Hallstadt den 100. Real-Markt integriert. Und nach Wunsch des Unternehmens sollen noch weitere etablierte Einkaufsstandorte mit Real-Vergangenheit mittelfristig gesichert werden.

Mammutaufgabe Real-Integration

Eine Mammutaufgabe, die bei 100 Immobilien in den vergangenen drei Jahren einiges an Aufwand erfordert hat. „Jede Filiale wurde begutachtet, analysiert und neu strukturiert. Anschließend haben wir einen detaillierten Ablaufplan erstellt. Wir haben entschieden, welche Umbauten an den Schließtagen erfolgen sollen und welche nach Eröffnung bei laufendem Betrieb“, erklärt Susanne Gehle. Darüber hinaus wolle Kaufland auch mit anderen Projekten wachsen.

Revitalisierung RemsPark

Etablierte Bestandsimmobilien erfahren Revitalisierungen, und auch Neubauten stehen auf der Agenda. „Allerdings benötigen einige Entwicklungen etwas Zeit, denn die Schaffung von Baurecht gestaltet sich oftmals als Herausforderung“, erklärt sie. „Ein Beispiel für eine unserer jüngsten Revitalisierungen ist der RemsPark in Waiblingen bei Stuttgart. Nach Erwerb des Handelsstandortes, der mit viel leer stehenden Flächen zu kämpfen hatte, waren umfassende Revitalisierungsmaßnahmen notwendig. Die ehemalige Real-Fläche wurde reduziert, Fachmärkte und ein Food-Court integriert Eine Mammutaufgabe für das Projektteam vor Ort, denn das Ziel von Kaufland war, das Center so schnell wie möglich wieder zu einer attraktiven Handelsimmobilie zu entwickeln. In nur zwölf Monaten nach Erwerb wurden die Maßnahmen, die ein zweistelliges Millioneninvest umfassten, erfolgreich umgesetzt und der RemsPark neu eröffnet.“

Mut zum Wachstum

Wie viel unternehmerischen Mut kostet Wachstum? „Besonders in heutigen Zeiten müssen große Investitionen natürlich wohl überlegt sein.“, betont Susanne Gehle. „Das bedeutet, dass sowohl bei Eigentum- als auch bei Mietobjekten Kosten noch mehr im Fokus stehen, vom Finanzierungsaufwand bis hin zu kalkulierten Mieten. Bei der Vermarktung von Flächen führen wir zum Beispiel mit unseren Mietpartnern intensive Verhandlungen, wenn es um die Mietansätze und Ausbaukosten geht. Ungeachtet der derzeitigen Entwicklungen setzt das Unternehmen auf Wachstum. Dabei wägen wir fortlaufend ab, welche unserer Investitionen am erfolgversprechendsten oder im Bestandsportfolio am notwendigsten sind.“

Freude an großen Flächen

Den Fokus legt Kaufland nach wie vor auf Großflächen. „Ab 4000 Quadratmetern macht’s richtig Spaß“, schmunzelt Susanne Gehle. „Aber auch Flächen ab 2500 Quadratmetern kommen je nach Lage und Möglichkeiten für uns in Betracht“, ob Stand-Alone, im Fachmarktzentrum oder kleineren Shopping Centern. „Ein Schwerpunkt in unserem Immobilienbereich ist unser Bereich Vermietung, der rund eine Million Quadratmeter an Vermietungsfläche vermarktet und managt. Hier sind wir gut aufgestellt und fokussieren das Vermietungsgeschäft weiterhin als attraktive Ergänzung zu unserem Lebensmitteleinzelhandelskonzept. Voriges Jahr haben wir beispielsweise unsere Partnerschaft mit Decathlon weiter vorangebracht und sehen in dieser Kooperation langfristig sehr gute Frequenzen für unsere beiden Konzepte. Durch unsere wichtige Funktion als Nahversorger mit Lebensmitteln und Allem für den täglichen Bedarf sorgen wir für eine stabile und hohe Kundenfrequenz. Innerhalb der Filialen setzen wir fortlaufend auf Innovationen, insbesondere im Bereich Digitalisierung. Angefangen vom Ausbau von Self-checkout-Systemen bis zu einer nachhaltigen Gebäudetechnik oder auch E-Ladesäulen als gern genutzten Service für die Kunden.“

Stellschrauben zum Erfolg

Verbraucher sind derzeit zurückhaltender und achten sehr genau auf ihre Ausgaben. Das Unternehmen ist nach wie vor gut aufgestellt. Das Geschäft kostenoptimiert zu fahren und genau zu prüfen, wo Investitionen sinnvoll sind – das sind Stellschrauben für langfristigen Erfolg, mit denen Kaufland, vor allem auch im Immobilienbereich, laut Susanne Gehle weiterhin gut fährt. Von einigen Vermietern wünscht sie sich noch mehr Mut, Dinge auch mal neu zu denken und ihre Immobilien dementsprechend auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen. „Wenn wir uns gemeinsam engagieren und neue Wege gehen, dann haben wir einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.“

Susanne Müller