Leuchtturmprojekt hoch im Norden

Westfield Hamburg-Überseequartier
Maritimen Lifestyle verspricht das Westfield Hamburg-Überseequartier © URW

Handel und Immobilien
Werte

Susanne Müller

Eine Gesamtfläche von 419.000 Quadratmetern, 579 Wohnungen mit Wasserbezug, drei Hotels, Büros für 4000 Arbeitsplätze, Einzelhandelsflächen, Premium-Entertainment und Gastronomie auf rund 100.000 Quadratmetern und sogar ein eigenes Kreuzfahrtterminal: Das Westfield Hamburg-Überseequartier ist ein gigantisches Bauprojekt und wird bei Stadtquartieren Maßstäbe setzen. Einen Superlativ nach dem anderen verkündet Unibail-Rodamco-Westfield (URW) für die Flagship-Destination am Hafen der altehrwürdigen Hansestadt.

M ehr als eine Milliarde Euro investiert der Projektentwickler, Investor und spätere Betreiber ins Überseequartier. Dafür werden die allerneuesten Errungenschaften des modernen Quartierbaus verwirklicht. Etwa zehn Fußballfelder groß ist alleine schon das Baugrundstück, einst Standort des Gaswerkes „Kokerei“. Dort wachsen 14 Gebäude in die Höhe, die zukünftigen Bewohnern sowie Handels- und Büromietern sämtlichen Komfort zum Leben und Arbeiten bieten. Einen „Zukunftsort“ will URW entwickeln – ein dynamisches Quartier der kurzen Wege, urban, mit hoher Lebensqualität, digital vernetzt. Die lokale Tradition mit Hafenlage und maritimem Flair trifft beim Westfield Hamburg-Überseequartier auf kosmopolitische Weltsicht und die Überzeugung, dass das Objekt auch internationale Gäste anziehen wird.

Hohe Vorvermietungsquote

Andreas Hohlmann, Managing Director Austria & Germany bei URW, kommentierte im Zuge der kürzlich erfolgten Bekanntgabe, dass die Vorvermietungsquote der Flächen für Einzelhandel, Gastronomie- und Freizeitangebote bei 61 Prozent liegt: „Eingebettet in ein Mixed-use-Umfeld schaffen wir hier einen pulsierenden Ort, der Maßstäbe setzen und vermutlich weltweit einzigartig sein wird. Die hohe Vorvermietungsquote im Bereich Retail, Gastronomie sowie Freizeit und die bereits vollständig abgeschlossene Vermarktung der Wohnungen und Hotelflächen sind großartige Signale hinsichtlich der Strahlkraft und Attraktivität dieses Projektes.“

Gläsernes Dach und Boulevard

URW hat keine Mühen gescheut, das Who-is-Who heimischer und europäischer Außen- und Innenarchitekten zusammenzutrommeln, um spektakuläre Ideen umzusetzen. Aus städtebaulicher Sicht ist die Struktur offen, Backsteincharakter prägt das Bild. Ein gläsernes Dach schützt die Gebäude südlich der U-Bahn vor Wind und Regen – so ist Flanieren auch beim Hamburger „Schietwetter“ möglich. Mit einem Ensemble aus dem 10.000 Quadratmeter großen Kreuzfahrtterminal, zwei 60 Meter hohen Türmen in der Mitte und einem 70 Meter hohen Bürogebäude am Magdeburger Hafen ist ein harmonischer Abschluss zur Elbe gewährleistet. Dort spiegeln helle, gläserne Fassaden Hafen und Himmel wider. Ein Freiraumkonzept als verbindendes Element führt die Besucher entlang des Überseeboulevards und der anderen Achsen bis zum Fluss und findet sich auch in überdachten Bereichen wieder.

Wohnungen teils mit 360-Grad-Sicht

Wer in einer der 579 Wohnungen lebt, ist dem Wasser ganz nah. Features wie Co-Working-Spaces, hauseigenes Gym und Club House oder auch nicht einsehbare Loggien und eine gemeinsame Dachterrasse auf den Wohnturm „THE LYTE“ stellen Komfort sicher. Unter anderem gibt’s speziell für Best-Ager konzipierte Wohnungen mit Spa- und Fitnessbereich, Atelier und vielem mehr in einem Senior-Community-Living-Konzept. Hinzu kommen 48.000 Quadratmeter Bürofläche, die 4000 Arbeitsplätze beherbergen. Alle Räume sind flexibel gestaltet und verfügen zum Teil über eine 360-Grad-Sicht über HafenCity, Hafen und Innenstadt. Zudem profitieren Bewohner wie auch Besucher von Arztpraxen, Gesundheits- und Beautydienstleistungen.

Riesenkino und Kunstgenuss

Auch in der Freizeit bleiben keine Wünsche offen. So hat URW Hamburgs erstes Premium-Multiplex-Kino von Kinopolis mit zehn Sälen – inklusive dem erstem Dolby-Cinema-Saal mit außergewöhnlicher Design-, Bild- und Tonqualität – angekündigt. Mit 3400 Quadratmetern wird es einer der größten Filmtempel in Europa. Mit Port des Lumières präsentiert Culturespaces eines seiner weltberühmten Digital-Art-Center:  Meisterwerke von Künstlern wie Cézanne, van Gogh, Klimt oder Kandinsky werden, untermalt von Musik, in den dreidimensionalen digitalen Raum überführt. Bekannt ist das Kunst-Erlebnis aus der Netflix-Serie „Emily in Paris“. Familien dürften sich auch für das erste LEGOLAND® Discovery Centre in Norddeutschland und mit mehr als 3400 Quadratmetern eines der größten in Europa begeistern. Well-Being-, Sport- und Fitnessangebote ergänzen den Freizeit-Mix.

Gastronomie darf auf der Community- und Eventplattform nicht fehlen. Mehr als 40 Gastronomie- und Foodkonzepte werden das Westfield Hamburg-Überseequartier bereichern, von internationalen Restaurants über Local Stars und von Cafés und Bäckereien bis hin zu Bars. Eine Food Hall offeriert authentisches Streetfood und die neuesten Trends. Die Uferpromenade wird mit gehobenen A-la-carte-Restaurants gespickt sein, darunter ein Sky-Restaurant mit eindrucksvollem Panoramablick.

Flagship-Stores halten Einzug

Für den Einzelhandel, Gastronomie und Freizeitangebote sind etwa 200 Flächen vorgesehen, verteilt auf drei Geschosse. Breuninger hat sich bereits mit einem 14.000 Quadratmeter großen Departement-Store angekündet und eröffnet damit das erste Haus in Norddeutschland. H&M hat sich 3200 Quadratmeter gesichert und verspricht das modernste Konzept der Modemarke in Hamburg. Mango richtet dort seinen ersten New-Med-Store in der Hansestadt ein – mediterranes Lebensgefühl steht im Fokus. Zara ist ebenfalls mit von der Partie – mit einem der größten Stores der Fashion-Brand überhaupt. Das Dach-Unternehmen Inditex etabliert zudem vier weitere Marken im Westfield Hamburg-Überseequartier: Stradivarius, ein trendbewusstes Young-Fashion- und Accessoires-Label für Frauen, sowie Oysho, das für hippe Sportkleidung, Unterwäsche und Bademode für Damen steht, werden als Novität mit physischen Stores in den deutschen stationären Einzelhandelsmarkt eintreten. Auch Pull & Bear sowie Bershka werden das Fashion- und Lifestyle-Profil der kommenden Flagship-Destination weiter stärken.

Besondere Partner an Bord

Mit einem Mega-Store deckt JD Sports das Segment Sneaker, Sport und Casualwear ab. Auch Scotch & Soda, ONLY sowie Rituals sind bereits an Bord. Den Einzelhandelsbereich Convenience und Local Supply bedienen eine REWE-Flagship-Filiale auf 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche mit individuell auf den Standort zugeschnittenem Gesamtkonzept sowie eine BUDNI-Filiale. Constantin Wiesmann, Director of Leasing Austria & Germany bei URW: „Unser Anspruch für die Flagship-Destination Westfield Hamburg-Überseequartier ist, besondere Partner an Bord zu holen, die gemeinsam mit uns Flagship-Formate und außergewöhnliche, erlebnisorientierte Konzepte implementieren.“

Nachhaltigkeit als zentrales Element

Nachhaltigkeit schreiben alle beteiligten Parteien in Großbuchstaben. Sämtliche Neubauten erhalten die BREEAM-Zertifizierung in den Kategorien „Communities“ und „New Construction Excellent“. Die gesamte Baustelle hat zudem bereits als erstes Großprojekt in Deutschland das DGNB-Vorzertifikat für nachhaltige Baustellen erhalten. Darüber hinaus legt Unibail-Rodamco-Westfield bei der Auswahl der Baumaterialien großen Wert auf einen geringen CO2-Fußabdruck und einen hohen Recyclinganteil. Der Verbau von kohlenstoffartigem Zement, recyceltem Stahl oder auch Holz aus rechtlich überprüfbaren Quellen sind nur einige der umweltschonenden Maßnahmen.

Lieferprobleme: Eröffnung verschoben

URW hat mitgeteilt, dass die Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers im Frühjahr 2024 stattfinden soll – sieben Jahre nach dem ersten Spatenstich im April 2017. Ursprünglich war dieses Ereignis für den Herbst 2023 angedacht, doch die angespannte Lage im Bausektor – speziell mit Beschaffung von Baumaterialien – hat die Planung nach hinten verschoben.

Trotz der Herausforderungen wächst die Baustelle immer weiter in die Höhe. Dirk Hünerbein, Director of Development Austria & Germany bei URW, kommentiert: „Der Hochbau des Westfield Hamburg-Überseequartiers schreitet kontinuierlich voran. Derzeit wird auf verschiedenen Ebenen gearbeitet, vom dritten Unter- bis zum vierten Obergeschoss – auch unsere Partner für die Residential-Flächen kommen zügig vorwärts. Insgesamt gewinnt der Innenausbau der Gebäude in den nächsten Monaten Schritt für Schritt an Fahrt, insbesondere die technische Gebäudeausrüstung. Aktuell sind auf der Baustelle 30 Kräne aktiv, und in diesem Jahr werden erstmals mehr als 1000 Bauarbeiter gleichzeitig tätig sein.“

Susanne Müller