Münchner City wieder äußerst belebt

Die Münchner Innenstadt bleibt eine begehrte Shopping-Adresse. © Pixabay / Ian Kelsall

Vor Ort

Das Marktforschungsinstitut des IVD Süd hat die Passanten-Frequenz in der Münchner Innenstadt gemessen. „Nach Ende der Corona-Pandemie zeigt sich die Stärke des Top-Einzelhandelsstandorts München nun wieder in vollem Umfang“, so Professor Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Unter den zwölf Messpunkten stachen die Kaufingerstraße sowie der Karlsplatz  - der Stachus - mit den höchsten Lauffrequenzen hervor.“

Die IVD-Passanten-Frequenzzählung fand kurz vor Beginn der Sommerferien in Bayern statt. Gemessen wurde an zwölf Standorten in den Münchner Ein-A- und Eins-B-Innenstadtlagen. An neun Standorten wurden die Passanten klassisch gezählt, an drei weiteren Stellen wurde auf die Daten von hystreet.com zurückgegriffen. Im Durchschnitt wurde eine Passanten-Frequenz von 3899 Personen pro Stunde ermittelt. Das Passanten-Aufkommen ist somit im Vergleich zur Vorjahreszählung (Juli 2022: 3326 Passanten pro Stunde) nochmals deutlich angewachsen. Zum Vergleich: Während der IVD-Messung im zweiten Corona-Jahr 2021, die im September stattfand, durchquerten im Schnitt 2425 Passanten pro Stunde die Messpunkte.

Wieder auf Vor-Corona-Niveau

Insgesamt zeigt sich die Münchner Innenstadt inzwischen ähnlich belebt wie in Vor-Corona-Zeiten. Zu großen Teilen tragen auch auswärtige Besucher – insbesondere in der Fußgängerzone zwischen Stachus und Marienplatz, die sich aus den beiden Top-Einkaufsmeilen Neuhauser Straße sowie Kaufingerstraße zusammensetzt – zu den hohen Passanten-Zahlen bei. Im ersten Halbjahr 2023 wurden laut statistischem Landesamt in den Münchner Beherbergungsbetrieben rund 8,4 Millionen Übernachtungen gezählt - das starke Ergebnis aus dem letzten Jahr vor der Pandemie mit 8,3 Millionen Übernachtungen wurde somit sogar leicht übertroffen.

Kaufingerstraße wieder top

Die höchste Lauffrequenz in der aktuellen Zählung wurde erneut in der Kaufingerstraße gemessen. Durchschnittlich passierten 7718 Personen pro Stunde den Messpunkt in der beliebten Einkaufsmeile mit ihrem umfangreichen Shopping-Angebot. Dieser Wert gilt insofern als Maximalwert für den IVD-Frequenz-Quotienten (1,0). Der Karlsplatz (Stachus) belegte in der aktuellen Untersuchung mit einem Frequenz-Quotienten von 0,83 den zweiten Rang. Im Schnitt wurden 6408 Personen pro Stunde an dem belebten Standort, der das Tor zur Neuhauser Straße und somit zur zentralen Münchner Fußgängerzone darstellt, gezählt. Den dritten Rang in der diesjährigen Betrachtung teilen sich die Theatinerstraße (5544 Passanten pro Stunde) und die Rosenstraße (5524 Passanten) mit einem IVD-Frequenz-Quotienten von jeweils 0,72.

Sendlinger Straße aufgewertet

Die Sendlinger Straße wurde durch die Umwandlung in eine autofreie Fußgängerzone bis Ende 2019 spürbar aufgewertet. In der Folge fanden sich zahlreiche neue Mieter aus der Kategorie Fashion / Accessoires / Beauty ein – der Filialisierungsgrad nahm spürbar zu. Auch das Tal soll in eine Fußgängerzone umgewandelt werden. Die Umsetzung hätte nach ursprünglichen Planungen schon 2023 beginnen sollen, wird sich wohl aber noch verzögern. Heute sind dort insbesondere gastronomische Angebote vorzufinden, die vorwiegend ein junges Publikum anziehen. Mit einem IVD-Frequenz-Quotienten von 0,26 belegt das Tal trotz der räumlichen Nähe zum Marienplatz derzeit lediglich Platz zehn. Infolge einer Verlängerung der Fußgängerzone vom Marienplatz aus bis zum Isartor könnte das Tal künftig für viele neue Händler ein interessanter Standort werden.

Hohe Umsatzpotenziale

Das äußerst hohe Passanten-Aufkommen in den Top-Einkaufsmeilen sowie die wieder sehr starken Zahlen in der Tourismusbranche unterstreichen die Beliebtheit Münchens. „Für Händler ist und bleibt die bayerische Landeshauptstadt eine der begehrtesten Adressen sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich mit hohen Umsatzpotentialen“, erklärt Professor Stephan Kippes. „Herrscht in der Münchner City wieder ein reges Treiben, so wie man es aus den Jahren vor der Corona-Pandemie kennt, so belastet die anhaltend hohe Inflation Händler, Gastronomen sowie Verbraucher auch im Spätsommer und Frühherbst 2023.“