Rasant steigende Kosten belasten mittelständische Süßwarenindustrie

Kostenexplosion belastet Süßwarenindustrie
Kostenexplosion belastet Süßwarenindustrie @ Luis Aguila/ Unsplash

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Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) warnt: Die noch nie dagewesene Kostenexplosion bedrohe die mittelständische Süßwarenindustrie. 

Die aktuelle Lage der mittelständisch geprägten deutschen Süßwarenindustrie ist äußerst angespannt, heißt es in einer Pressemeldung des BDSI. Schon mit der Coronavirus-Pandemie hätten sich Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen, aber auch Transport/Logistik massiv verteuert. Der Ukraine-Krieg verschärfe die Situation drastisch. "Diese in dieser Form noch nie dagewesenen Belastungen treffen die Betriebe in der Breite und immer häufiger in existenzbedrohendem Maße", so der Verband. Allein im Vergleich zum Vorjahresmonat (April 2021) kletterten die Preise für wichtige Rohstoffe für Süßwaren weiter, etwa für Sonnenblumenöl (+151 Prozent), Butter (+78,4 Prozent), Palmöl (+73,3 Prozent), Weizen (+71,8 Prozent) sowie Magermilchpulver (+69,6 Prozent).

Rohstoffe werden knapp

In Deutschland melden 83 Prozent der Unternehmen Engpässe bei Verpackungsmaterialien, 72 Prozent der Unternehmen verzeichnen ernsthafte Versorgungsprobleme mit agrarischen Rohstoffen wie Weizen, Pflanzenölen, Glukose, Eiern und Milchpulver. Die deutsche Süßwarenindustrie ist ein wichtiger Abnehmer deutscher und europäischer Agrarrohstoffe wie Zucker, Kartoffeln oder Getreide. Die dramatische Entwicklung ist aus Sicht der Branche in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht angekommen.

„Die Bundesregierung muss der konsequenten Stärkung der heimischen Wirtschaft oberste Priorität einräumen, denn nur dann können Arbeitsplätze und Investitionen am Standort Deutschland langfristig gesichert werden“, sagt Bastian Fassin, Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) „Immer neue regulatorische Auflagen können in der jetzigen Situation aber gerade die kleineren und mittleren Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie nicht mehr zusätzlich stemmen.“

Folgen des Ukraine-Kriegs und Corona erschweren die Herstellung

Neun von zehn Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie (91 Prozent) stufen die Belastungen des Krieges in der Ukraine als sehr belastend ein. Die aktuell größten Herausforderungen für die Hersteller sind Preisexplosionen bei Rohstoffen, Preissteigerungen bei Energiekosten sowie die Sorge vor einer ausbleibenden Gasversorgung.

Weiterhin werden Coronavirus-bedingt hohe Krankenstände und Long Covid-Erkrankungen in der Mitarbeiterschaft, aber auch die Schwierigkeit, qualifizierte Fachkräfte zu rekrutieren, als Herausforderung genannt. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der Frühjahrsumfrage des BDSI unter seinen Mitgliedern zur Konjunkturentwicklung im 1. Tertial 2022.