Shopping-Perle zwischen drei Ländern

Dreiländergalerie
Dreiländergalerie © CEMAGG

Handel und Immobilien
Werte

Susanne Müller

„Lage, Lage, Lage“ heißt eine alte Immobilienweisheit. Und die ist bei der Dreiländergalerie exzellent ausgewählt. Das neue Shopping Center findet sich in Weil am Rhein, inmitten einer badischen Weinbau-Region mit hohem Touristenaufkommen und genau im Grenzgebiet zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Trotz so mancher Herausforderung ist der Aufbau jetzt geschafft.

Kurz vor der Eröffnung am 29. September 2022, vier Jahre nach Baubeginn, war’s noch mal ordentlich stressig. Die Mieter erledigten letzte Arbeiten, Außenanlagen erhielten den letzten Schliff. Doch jetzt sind alle Beteiligten glücklich und stolz, das nagelneue Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum termingerecht der Öffentlichkeit übergeben zu haben. Auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern am Europaplatz sind 70 Stores und Gastronomieeinheiten entstanden, ferner ein Parkhaus mit 560 Stellplätzen. Bauherr ist die CEMAGG Weil am Rhein GmbH, ein Unternehmen aus dem Verbund der Schapira Group.

Sowas hat einfach gefehlt

Das Einkaufszentrum ist ein echtes grenzübergreifendes Shoppingziel und verkehrstechnisch optimal angebunden. „Basel ist von uns aus in viereinhalb Minuten per Straßenbahn erreichbar – sie fährt quasi direkt an unseren Fenstern vorbei“, schmunzelt Center Manager Andreas Thielemeier. Viele Schweizer, meint er, shoppen gern in Deutschland, um erschwinglicher als daheim einzukaufen und zudem die Mehrwertsteuer zu sparen. „Und die Franzosen kaufen mit Vorliebe in Drogeriemärkten, die bei uns etwas günstiger sind – ebenso wie die Restaurantpreise, die in Frankreich gerne mal ein Drittel mehr betragen als bei uns.“ Doch vor allem, ist Andreas Thielemeier überzeugt, sei die Dreiländergalerie eine Aufwertung für die Stadt und die Region. „Viele unserer deutschen Kunden kommen aus dem Schwarzwald nach Weil am Rhein – wir liegen ja direkt am Rande dieser beliebten Touristen-Destination. Ein solches Center hat einfach gefehlt!“

Architektur von Chapman Taylor

Um der internationalen Klientel das entsprechende Ambiente zu bieten, hat die CEMAGG die renommierten und vielfach ausgezeichneten Architekten von Chapman Taylor verpflichtet. Außen dominieren fließende Grundformen, transparente Flächen und schimmerndes Metall. Innen sorgt ein offen gestaltetes, lichtdurchflutetes Raumkonzept mit großzügigen Passagen, harmonischen Formen, warmen Farben und ästhetischem Lichtdesign für hohe Aufenthaltsqualität. Moderne Verweilzonen, ausgestattet vom Schweizer Designmöbelhersteller Vitra, verbreiten Lounge-Atmosphäre.

Rooftop-Terrasse als Gastro-Highlight

Geschmackvolle Möbel von Vitra finden sich auch im ausgedehnten Food Court. WILLA heißt die Genussoase – hergeleitet von jenem Namen, unter dem Weil anno 786 erstmals in den Urkunden auftauchte. Moderne Beleuchtung und kaskadenförmiges Laubwerk schaffen Atmosphäre. Highlight ist die große Rooftop-Terrasse im zweiten Obergeschoss. „Dieser Ort hat Potenzial zum Hotspot für Gastlichkeit, vom Frühstück bis zum Sundowner, und ist prädestiniert für Events verschiedenster Art“, meint Andreas Thielemeier.

Zahlreiche internationale Marken haben sich in der Dreiländergalerie angesiedelt. Im Bereich Fashion etwa Peek & Cloppenburg mit einem großen Store. Auch Brands wie Abercrombie & Fitch, Guess, Hollister, Hunkemöller, Kult, Levi’s, Only, Replay, Snipes, Dyson, Lindt oder Triumph haben in größerem Umfeld Alleinstellungsstatus. Trendmarken treffen auf Klassiker, und ein breites Spektrum ist abgedeckt. Die Nahversorgung gewährleisten unter anderem REWE, Lidl und Rossmann.

Alle Schwierigkeiten überwunden

Als 2013 die erste, europaweite Ausschreibung für die Dreiländergalerie lief, war von Corona noch keine Rede. Nach einem Bürgerentscheid in 2015 setzten die Projektentwickler den ersten Spatenstich 2018. Von da an gab’s kein Zurück mehr. Andreas Thielemeier erinnert sich: „Ab 2020 hatten wir mit Mitarbeiterausfall ebenso zu kämpfen wie mit verschlechterten Produktionsbedingungen durch die verschiedenen Gesundheitsmaßnahmen. Die Pandemie hat uns in allen Bereichen zurückgeworfen – auch potenzielle Mieter hatten damals andere Sorgen, als Verträge zu unterzeichnen, und gaben sich phasenweise eher zurückhaltend.“ Deutlich über 100 Millionen Euro habe das Projekt gekostet, so Thielemeier. „Durch Corona und den Ukraine-Krieg ist alles erheblich teurer geworden als ursprünglich gedacht.“

Doch jetzt sind alle Hürden genommen, die Dreiländergalerie konnte pünktlich eröffnen. Natürlich unter Einhaltung sämtlicher moderner Baustandards.  „Wir haben unser eigenes Blockheizkraftwerk, Gas- und Fernwärmeanschluss und ein umfangreiches Mülltrennsystem“, so Thielemeier. „Eine LEED-Zertifizierung für ökologisches Bauen ist vorhanden.“

Mit Freude in die Zukunft

Das Team um Andreas Thielemeier hat viel vor. Geplant sind nicht nur Veranstaltungen im Center, sondern auch die Beteiligung an Aktionen in der Innenstadt sowie die Mitgliedschaft der Initiative „Weil aktiv“. „Wir sind offen für jegliche Kooperationen mit Vereinen, Schulen und Unternehmen in Weil am Rhein und versuchen, bei unseren Events regionale Firmen einzusetzen“, freut sich Andreas Thielemeier auf die Zukunft.

Susanne Müller