Tech-Konzerne wollen ein Stück vom Metaverse-Kuchen

Avatare sind noch für die wenigsten User vorstellbar. © Pixabay / Gerd Altmann

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Die virtuelle Parallelwelt des Metaversums wird für den Handel immer relevanter. Markenpräsenz im digitalen Raum, der virtuelle und physische Realität vereint, ist längst keine Seltenheit mehr. Aber wie kommt das Metaverse bei Konsumenten an, und welche Nutzung können sie sich zukünftig vorstellen? Diese Fragen beantwortet das ECC KÖLN mit einem Studienupdate der ECC-CLUB-Studie „Metaverse – Unendliche Weiten für den Handel?“

Fazit: Rund 50 Prozent der Befragten können sich eine zukünftige Nutzung des Metaverse vorstellen – und das mit einer Nutzungsfrequenz von durchschnittlich 15 Stunden pro Woche. Bei der digital affinen Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen liegt die potenzielle Nutzungsfrequenz fast doppelt so hoch, nämlich bei 28 Stunden wöchentlicher Nutzung. Damit ist die von den Konsumenten vorhergesagte Aufenthaltsdauer in Metaverse-Räumen auf einem ähnlich hohen Niveau wie die aktuelle Social-Media-Nutzung -13 Stunden wöchentlich in der Gesamtbevölkerung, 25 Stunden bei den 18- bis 29-Jährigen.

Google als präferierter Anbieter

Die großen US-amerikanischen Tech-Unternehmen Google, Microsoft und Meta sind längst in der virtuellen Parallelwelt präsent. Und obwohl Meta sich diesen Fokus auch zum Namen gemacht hat, können sich die Befragten am ehesten Google (30 Prozent) als Betreiber von Metaverse-Plattformen vorstellen. Auf Platz zwei folgt Mircosoft (22 Prozent) und auf Platz drei Meta (15 Prozent). Auch bei den jüngeren Konsumenten ist diese Tendenz ähnlich. Aber: Platz zwei des bevorzugten Metaverse-Anbieters belegt bei den 18- bis 29-Jährigen gleichauf mit Microsoft das chinesische Unternehmen TikTok (24 Prozent).

Ursprungsziel völlig verfehlt

„Ein Stück vom Metaverse-Kuchen abbekommen: Das ist vor allem für die großen Tech-Konzerne gerade eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Dabei war die Ursprungsidee des Metaversums vor allem, eine von den großen Internet-Riesen unabhängige Lösung zu schaffen. Wir sehen jetzt: Metaverse-Interessierte sehen die neue virtuelle Welt mit der Brille des Bekannten und Bewährten. Daher sind Google, Facebook & Co. in der Pole Position. Alternativen sind noch schlecht vorstellbar“, so Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH KÖLN.

Offenheit für Avatare noch verhalten

Sich mit einem Avatar durch die Welten des Metaversums zu bewegen, ist erst für die Wenigsten (27 Prozent) vorstellbar - auch hier zeigen sich jüngere Konsumenten interessierter (40 Prozent). Dennoch sind die möglichen Anwendungen des eigenen digitalen Abbilds in Form eines Avatars für die Befragten schon benennbar. Vor allem das Ausprobieren von Outfits und Styles (13 Prozent) als auch der mögliche Wechsel von Anbietern und Marken (acht Prozent) bietet für die Handelsbranche vielfältige Ansätze der Kundenansprache.