Umsätze im Onlinehandel klettern wieder

Der Onlineverkauf befindet sich wieder auf Wachstumskurs. © Pixabay / Gerd Altmann

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Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben das Kaufverhalten der Konsumenten und die Rolle des Onlinehandels nachhaltig verändert. Nach zwei umsatzstarken Pandemiejahren 2020 und 2021 ist das Marktvolumen im vergangenen Jahr 2022 um -2,6 Prozent auf 99,5 Milliarden Euro gesunken.

Für das noch laufende Jahr 2023 ergibt sich laut Hochrechnungen der Marktexperten des IFH KÖLN in der mittleren Prognosevariante wieder ein leichtes Wachstum des Onlineumsatzes um 0,9 Prozent auf 100,4 Milliarden Euro inklusive Mehrwertsteuer. Das zeigen die Ergebnisse des neuen Branchenreports Onlinehandel des IFH KÖLN, der die Entwicklung der Onlinedynamik im deutschen Handel analysiert. Damit kommt der Onlinehandel 2023 zwar nicht an die Zugewinne in den Pandemiejahren heran, verglichen mit den Onlineumsätzen von 2019 werden dieses Jahr aber dennoch rund 30 Milliarden Euro mehr online umgesetzt. Schreibt sich die aktuelle Trendentwicklung fort, könnte der E-Commerce bis 2027 etwa 119 Milliarden Euro Umsatzvolumen erreichen.

Trendlinien nahe an Deckung

Bereits 2019 wurde von den Marktexperten des IFH KÖLN über die Jahre hinweg ein deutliches Wachstum für den Onlinehandel prognostiziert − mit durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten von 7,4 Prozent. Pandemiebedingt lag das tatsächliche Wachstum ab 2020 deutlich über der Trendlinie. So wurden beispielsweise trotz ausgebremstem Onlinehandel auch 2022 noch 99,5 Milliarden Euro online umgesetzt und damit knapp 16 Milliarden Euro mehr als 2019 prognostiziert. „Mit den Pandemiejahren ging ein außergewöhnlicher Onlineboom einher. In den kommenden Jahren ist aber davon auszugehen, dass die Onlineentwicklung wieder auf den vorherigen Trendpfad zurückkehrt. Wir rechnen damit, dass sich die 2019 berechnete und die aktuelle Trendlinie bis 2027 wieder nahezu decken“, so Hansjürgen Heinick, Onlinemarktexperte des IFH KÖLN.

FMCG bleibt Top-Umsatztreiber

Die einzelnen Sortimentsbereiche entwickeln sich auch 2023 sehr unterschiedlich. Bestehen bleibt der Trend zur Onlinebestellung von FMCG-Produkten, also Güter des täglichen Bedarfs, die ersten Hochrechnungen zufolge ein Onlinewachstum von voraussichtlich bis zu 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Zweitstärkster Umsatztreiber im Onlinehandel sind Gesundheitssegmente. Rückläufiges Wachstum wird unter anderem für die Branchen Consumer Electronics/Elektrogeräte (bis zu –neun Prozent) sowie Schmuck und Uhren (bis zu –vier Prozent) erwartet.