Was tun mit leeren Ladenflächen?

Freie Flächen in Shopping Centern müssen nicht sein. © Epicure Events

Handel und Immobilien
Urbanität

Susanne Müller

Das Thema Leerstandsmanagement hat in den vergangenen drei Jahren während der Pandemie deutlich an Bedeutung für Eigentümer, Vermieter und Betreiber von Handelsimmobilien gewonnen und stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Zu viele Leerstände können sich negativ auf die Attraktivität und die Frequenz eines Centers auswirken und damit langfristig auch die Kundenzufriedenheit beeinträchtigen. Die Epicure Event GmbH will aktiv etwas gegen diesen Zustand unternehmen.

„Auch wenn die Corona-Pandemie mittlerweile so gut wie überstanden ist und seit kurzem sämtliche Corona-Einschränkungen aufgehoben worden sind, wirkt sich diese nun nachgelagert in der Vermietungsquote vieler Handelsimmobilien negativ aus“, hat Epicure-Gründer und Geschäftsführer Arne Richter beobachtet. „Viele Retailer haben die Pandemie gar nicht oder mit ziemlichen Blessuren gerade so überstanden. Einige bedeutende Player sind zwischenzeitlich ganz vom Markt verschwunden oder stellen sich nach einer Insolvenz neu auf.“

Anstieg leerer Stores befürchtet

In der Konsequenz bedeutet das weitere Leerstände in Shopping Centern, Fachmarktzentren und in den Innenstadtlagen, beklagt Richter. „Die Auswirkungen bei den Retailern aufgrund der gestiegenen Energiepreise sowie der derzeitigen Inflation können zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht eingeschätzt werden, führen aber vermutlich zu einem weiteren Anstieg der Leerstände beziehungsweise zu weiteren wirtschaftlichen Zugeständnissen für die Eigentümer der Handelsimmobilien gegenüber den Mietern. Dem gilt es, entschieden entgegenzuwirken.“

Die Situation als Chance sehen

Leerstände sollten nicht nur als Problem betrachtet, sondern auch als Chance gesehen werden, meint er. „Eine proaktive Planung im Bereich Leerstandsmanagement kann dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend dagegen anzusteuern. Clusterbildung von Leerständen an sensiblen Stellen wie im Eingangsbereich oder entlang exponierter Sichtachsen können so vermieden werden.“ Auch sollten durch frühzeitige Analyse der Mieterstruktur potenzielle Leerstandsrisiken bereits im Vorfeld identifiziert und entsprechende Gegenmaßnahmen frühzeitig geplant werden. Eine erfolgreiche Strategie im Bereich Leerstandsmanagement erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Centermanagement, Property- und Asset-Manager sowie den relevanten, externen Dienstleistern.

Von 3-D-Rendering bis Lounges

Aktuell stehen Eigentümer, Betreiber und Vermieter von Handelsimmobilien vor riesigen Herausforderungen. Wie sollen die entstehenden Flächen genutzt werden? Wie schaffe ich es, die leer stehenden Areale für den Besucher so aussehen zu lassen, als wenn sie betrieben wären? Knifflige Fragen, auf die Arne Richter eine Antwort weiß. „Die Epicure GmbH hat in den letzten Jahren genau für diese Herausforderungen intelligente Lösungskonzepte für verschiedene Standorte konzipiert, entwickelt und realisiert“, erläutert er. „Die Bandbreite geht dabei von der klassischen Beklebung über 3-D-Rendering, personalisierte Lounges zur Steigerung der Aufenthaltsqualität - zum Beispiel Mutter-Kind-Lounge, Lese- oder Ladies-Lounge - bis hin zur Aktivierung von Flächen, die der Besucher aktiv betreten kann und sich dann für diverse Aktivitäten ‚entscheiden‘ muss.“

Zukünftiges sichtbar machen

Hinter all diesen fachspezifischen Ausdrücken stecken lebendige Konzepte. Beim 3-D-Rendering beispielsweise macht das Unternehmen die geplante Gestaltung der Räumlichkeiten für Center-Besucher sichtbar. Wenn beispielsweise ein Restaurant einziehen will, erfolgt eine fotorealistische Beklebung der Wände, die Appetit auf den zukünftigen Schlemmertempel macht. Auch Konzepte zum Thema digitales Entertainment wie Kinderkino, Sportsbar und Digital Arena ziehen Besucher an. Pop-Ups, Boulderhalle, Gaming-Lounge, Kinderbetreuung oder auch Tischtennis, Tischfußball und ähnliche Aktivitäten auf Leerstandsflächen sind weit mehr als Lückenbüßer, kommen sie doch dem Bedürfnis der Besucher an Retailtainment entgegen und verwandeln tote Punkte in eine Bereicherung. „Wir wollen die Braut hübsch halten“, schmunzelt Arne Richter. Bei mehreren Leerständen eine Corporate Identity zu schaffen, findet er wichtig: „Das Gesamtkonzept soll wie aus einem Guss wirken.“

Susanne Müller