»Wir profitieren von den Erfahrungen, die wir in anderen Ländern machen«

Ulrich Schmitz
Ulrich Schmitz © ECE

Interview
Vision

Shopping Places* Redaktion

Ulrich Schmitz, Direktor Center Management ECE, über die neue Struktur des größten Shopping-Center-Betreibers in Europa, vielfältige Lerneffekte durch internationalen Austausch und was ein original italienischer Pizza-Ofen mit seinem Leben zu tun hat

 

Die ECE hat sich während der Corona-Pandemie in vielen Bereichen neu erfunden und sich eine neue Struktur gegeben. Was hat sich geändert unter dem neuen Namen ECE Marktplace und wie sehen aktuell Ihre Aufgaben aus?
Ziel der neuen ECE-Struktur mit eigenständigen Gesellschaften für die verschiedenen Marktbereiche ist es, in den unterschiedlichen Immobiliensegmenten eigenverantwortlicher, schneller und effizienter für die Bedürfnisse der Kunden agieren und auf die Anforderungen und Veränderungen der Märkte reagieren zu können. Diese Veränderungen waren keine Folge der Corona-Krise, sondern sind die logische Folge der langjährigen Transformation der ECE zu einem integrierten Immobilien- und Investmentdienstleister mit Aktivitäten in allen Asset-Klassen – aber sie hat sich im Umgang mit der Corona-Krise bereits gut bewährt. Die ECE Marketplaces fokussiert sich in dieser neuen Struktur als weiterhin größter Center-Betreiber Europas voll auf das Management der betreuten Shopping Center und die Weiterentwicklung gemeinsam mit den jeweiligen Investoren. Ich persönlich verantworte als Mitglied der Geschäftsleitung das operative Business all unserer 200 Center im Betrieb im In- und Ausland.
 
Als einziges deutsches Unternehmen verantwortet die ECE Marktplace unter Ihrer Leitung in ganz Europa rund 200 unterschiedliche Shopping Places. Welche Unterschiede gibt es im Center Management zwischen den Ländern und was kann man besonders voneinander lernen?
Neben vielen Gemeinsamkeiten beim Produkt Shopping Center gibt es vor allem kulturelle Unterschiede in den Ländern und andere Erwartungen der Besucher an ihre Shopping Center. In Osteuropa und der Türkei ist die Freizeit- und Entertainment-Komponente zum Beispiel deutlich höher als bei uns in Deutschland – aber auch hier wächst dieser Anteil je nach Standort. Auch die gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben unterscheiden sich zwischen den Ländermärkten, sodass wir unser Business hier stets lokal adaptieren müssen. Durch die Erfahrungen in unterschiedlichen Ländern und Märkten profitieren wir aber auch von vielfältigen Lerneffekten – im Sinne von einem Best-Practice-Austausch unter den Ländern und Standorten. In der Pandemie konnten wir etwa besonders zu Beginn von den Geschehnissen und dem Nutzen unserer Maßnahmen in Italien lernen und uns so proaktiv auf die Erfordernisse in Deutschland vorbereiten.
 
Ihr europaweites Team besteht aus 1.800 Mitarbeitern. Wie funktionierte die Zusammenarbeit während der Corona-Pandemie und was waren die besten Erkenntnisse?
Die Zusammenarbeit hat auch während der Pandemie sehr gut funktioniert. Bei allen Unterschieden zwischen den Ländern, den lokalen Vorgaben und Entwicklungen haben wir doch sehr viel voneinander lernen und von den Erfahrungen an unterschiedlichen Standorten und in unterschiedlichen Ländern lernen können. Der Austausch und der Zusammenhalt in den Teams und im Unternehmen waren bemerkenswert. Dabei war es von großem Wert, dass wir schon vor der Pandemie unsere Prozesse und unsere Hardware digitalisiert hatten. Wir waren daher zu jeder Zeit arbeitsfähig – und durch die digitalen Meetings ist der Austausch sogar noch häufiger und enger geworden, auch wenn wir uns natürlich alle freuen, wieder mehr persönlich vor Ort in den Centern und Regionen zu sein.
 
Wenn Sie nicht beruflich engagiert sind, womit entspannen Sie am Liebsten?
Mir macht mein Job sehr viel Spaß, aber natürlich braucht es auch mal einen Ausgleich. Ich koche gerne, im Winter klassisch in der Küche, im Sommer in meiner Außenküche mit Grill oder im selbstgebauten original italienischen Pizzaofen und am liebsten genieße ich gemeinsam im Kreis meiner großen Familie. Das ist für mich echte Entspannung. Und ich mache gerne lange Spaziergänge mit unserer Berner Sennenhündin oder Touren auf dem Motorrad. Da steht die Saison ja gerade am Beginn.


Die Fragen stellte
die Shopping Places* Redaktion